Insights zur Rekrutierung von KI-Spezialist:innen
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Geeignete Talente im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu finden und zu gewinnen, stellt viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Vor Kurzem haben Lucas Senzel, Director HXM-Transformation, und Alina Hodkin, Consultant HXM-Transformation, diese Thematik mit Unternehmen des Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) in Heilbronn diskutiert und dabei spannende und erfolgversprechende Ansätze vorgestellt. Die wichtigsten Insights stellen sie in ihrem Nachbericht vor.
Dass wir mittlerweile von einem Arbeitnehmer: innen-Markt sprechen, ist nichts Neues mehr. Der Personalmangel zieht sich fast durch alle Branchen und Berufsgruppen. Im KI-Umfeld kommt erschwerend hinzu, dass dieser Bereich noch im Aufbau ist und es kaum fertig ausgebildete Talente gibt. Allein im Zeitraum von Januar bis April 2023 suchten deutsche Arbeitgeber rund 44.000 KI-Spezialist:innen (Welt, 2023).
Eine prekäre Situation, insbesondere für diejenigen, die an den prognostizierten Vorteilen wie jährlichen Produktivitätsschüben von 0,2 bis 3,3 Prozent durch (generative) KI bis zum Jahr 2040 partizipieren möchten (McKinsey, 2023). Das ist auch den rund 26 Unternehmen und Partnern des IPAI bewusst. Laut dem Handelsblatt könnte der Innovation Park in Heilbronn schon bald das größte KI-Zentrum Europas werden. .
Bei unserem Austausch mit den Teilnehmer:innen wurden Herausforderungen aufgezeigt und wertvolle Lösungsansätze erarbeitet. Einige davon können Sie hier nachlesen:
Herausforderungen bei der Rekrutierung von KI-Spezialist:innen
- Suboptimale Recruiting-Prozesse: Oftmals ist der Prozess nicht an die Zielgruppe angepasst. Auch die Dauer ist nicht zufriedenstellend – bis Spezialist:innen eine Antwort bekommen, haben sie sich meist bereits für ein anderesUnternehmen entschieden.
- Fehlen einer internen Community: Gerade Zielgruppen mit technischem Fokus möchten über aktuelle Entwicklungen in ihrem Bereich sprechen und neueste Lösungsansätze teilen. Hierfür sollten Unternehmen Möglichkeiten zum Austausch schaffen.
- Schwierige Evaluation praktischer Fähigkeiten: Auf Basis der Lebensläufe und klassischer Vorstellungsgespräche können die Fähigkeiten schwer erfasst werden.
Lösungsansätze für eine optimierte Rekrutierung von KI-Spezialist:innen
- Spezialisierte HR-Verantwortliche pro Zielgruppe: Aus vergangenen Projekten wissen wir, dass diese kritische Zielgruppe von Anfang an mit Expert:innen aus ihrem Fachgebiet sprechen möchte. HR-Verantwortliche brauchen daher ein fundiertes Wissen, um fachliche Fragen beantworten zu können. Es ist zu empfehlen, das Erstgespräch direkt mit Vertreter:innen der Zielgruppe zu führen. Ein Interviewer:innen-Lebenslauf kann zudem zusätzliche Neugier auf das Gespräch sowie Projekte wecken und Ängste nehmen.
- Aufbau einer IT- / KI-freundlichen Community: Ein erster Schritt zum Community-Aufbaukann ein sogenannter „Anchor-Hire“ sein. Darunter versteht man die Einstellung eines / einer hochkarätigen KI-Expert:in, der / die wie eine Art Magnet fungiert, um ein breites Netz von KI-Spezialist:innen anzuziehen und eine starke Startstrategie zu entwickeln. Auch sollte die Möglichkeit eines übergreifenden Austauschs mit Expert:innen gleich zu Beginn des Onboardings kommuniziert werden. Hier sollten interne (z.B. regelmäßige Austauschformate wie TECH Talks) aber auch externe Netzwerkmöglichkeiten etabliert werden.
- Evaluation der Fähigkeiten: Konkrete Case Studies, die den Aufgaben im Unternehmen ähnlich sind, um die Vorgehensweisen der Kandidat:innen zu überprüfen oder die Frage nach vergangenen Projekten sowie Vorerfahrungen lassen die Bewertung der Fähigkeiten einfacher werden.
Sie möchten mehr erfahren? Wir freuen uns auf einen Austausch zu diesem Thema.