
KI übernimmt?!: So bleiben Ihre Mitarbeiter:innen der entscheidende Faktor
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1995 schrieb der US-Astronom Clifford Stoll im Newsweek-Magazin: „The Internet? Bah!“ – und lag damit spektakulär daneben. Die Angst vor dem Unbekannten, vor Disruption, vor Kontrollverlust – all das begleitete bereits die digitale Revolution. Heute stehen wir mit Künstlicher Intelligenz (KI) erneut an einer solchen Schwelle. Wieder ist Angst spürbar, dass KI übernimmt. Und diesmal stellt sich oft die Frage: Werden wir ersetzt – oder durch kluge Nutzung unersetzlich?
Die Angst vor KI ist real – und verständlich
Technologische Innovation erzeugt Unsicherheit. Auch KI schürt Befürchtungen: Wird sie ganze Berufsbilder überflüssig machen? Was bedeutet das für Mitarbeiter:innen – und wie können HR-Abteilungen sie auf diesem Weg unterstützen?
Ein persönliches Beispiel: In meinem eigenen Beruf, der Unternehmensberatung, sind laut Job-Futuromat rund 25 % der Tätigkeiten automatisierbar. Aber: Automatisierbarkeit bedeutet nicht automatisch Ersetzbarkeit.
Ein Blick in andere Branchen zeigt: KI ist auf dem Vormarsch – etwa in der:
- Buchhaltung, wo repetitive Aufgaben wie Belegerkennung zunehmend automatisiert werden,
- Logistik, die durch KI-gestützte Routenoptimierung effizienter wird,
- oder im Kundendienst, wo Chatbots einfache Anfragen übernehmen.
Diese Entwicklungen sind real – aber sie sind nicht das Ende menschlicher Arbeit, sondern ihr Wandel.
Beratung unter der Lupe: KI als Helfer – nicht als Ersatz
Eine Studie der Harvard Business School (2023) liefert ein differenziertes Bild. Berater:innen mussten dort einfache und komplexe Aufgaben mit und ohne KI lösen. Die Ergebnisse:
- KI allein schnitt bei einfachen wie komplexen Aufgaben nicht besser ab.
- Die beste Leistung bei einfachen Aufgaben erzielte die Kombination von Mensch + KI, im Sinne eines guten Promptings.
- Bei komplexen, strategischen Aufgaben war der Mensch allein, sogar was die Korrektheit der Antworten anging, überlegen.
Woran liegt das? KI kann falsche Antworten liefern – insbesondere, wenn Nutzer:innen sie unkritisch akzeptieren. Das Problem ist also nicht allein die Technologie – sondern wie wir mit ihr umgehen.
Meine These: Wer KI smart nutzt, wird unersetzlich
Wenn KI als Werkzeug verstanden wird – und nicht als Ersatz – entstehen enorme Chancen: höhere Effizienz, bessere Qualität, neue kreative Möglichkeiten. Die entscheidende Rolle dabei spielen Ihre Mitarbeiter:innen. Doch sie brauchen die richtigen Kompetenzen und das passende Mindset, um KI sinnvoll einzusetzen.
Fünf Dinge, die Ihre Mitarbeiter:innen im Umgang mit KI jetzt lernen sollten
Fazit: Die Zukunft gehört den Neugierigen, nicht den Ersetzten
Ja, KI wird unsere Arbeitswelt verändern – aber nicht, indem sie Menschen pauschal ersetzt oder ihre Jobs übernimmt. Vielmehr eröffnet sie neue Formen der Zusammenarbeit. Wissensarbeiter:innen, die neugierig bleiben und den Umgang mit KI beherrschen, werden nicht überflüssig – sondern wertvoller denn je.
Fragen Sie sich jetzt:
- Wie gut sind unsere Mitarbeiter:innen heute im Umgang mit KI geschult?
- Haben wir die nötige Kultur des kritischen Denkens und kreativen Experimentierens?
- Fördern wir aktiv die Kompetenzen, die morgen unersetzlich sind?
Und: Starten Sie konkrete Initiativen. Denn Zukunftsfähigkeit entsteht nicht durch Abwarten, sondern durch aktives Gestalten.