
Alte Liebe rostet nicht: Comeback beim Ex-Arbeitgeber
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Yvonne ist zurück bei mmmake – nach 1,5 Jahren, einem neuen Job und einem Sabbatical. Wie ist ihr Exit verlaufen? Was hat sie in dieser Zeit gelernt? Getreu dem Motto „Alte Liebe rostet nicht“ verrät uns Yvonne im Interview, was sie zu ihrem Comeback motiviert hat.
Wie ist der Exit verlaufen? Wie wurdest du verabschiedet?
Ich bin im März 2023 gegangen. Damals war ich Team Lead für Concept und habe mich auf Kampagnen, Konzepte, Content und Texte fokussiert. Der Exit war total schön, offen, transparent und ehrlich – genau so, wie man es sich wünscht. Die Entscheidung und das Gespräch hatte ich schon kurz vor Weihnachten mit Rainer als Geschäftsführer und Isabell als damaliger Division Lead der Agency Services. Beide hatten volles Verständnis für meinen Exit. Sie haben gespürt, dass ich neue Erfahrungen sammeln muss. Wahrscheinlich wussten sie, dass ich bald wieder zurückkomme. 😉
Als ich meine Kolleg:innen informiert habe, waren sie zwar traurig, haben sich aber natürlich auch für mich gefreut. Meinen Abschied haben wir gemeinsam auf der Dachterrasse gefeiert. Ich wollte jedoch nicht „tschüss“ sagen, da ich a) Abschiede hasse und b) niemand aus der Welt ist. Durch meine Freundschaft mit einigen Kolleginnen war klar, dass ich den Kontakt nicht verlieren würde. Daher fühlte es sich für mich nicht wie ein endgültiger Abschied an.
Also bist du mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen?
Total – vor allem mit einem weinenden Auge, da ich eigentlich kein Fan von Job-Hopping bin. Ich war zehn Jahre bei Lidl und fünf Jahre bei mmmake. Wichtig ist: Ich bin nicht von mmmake weg, weil der Leidensdruck so hoch war. Ich wollte neue Erfahrungen in einer anderen großen Agentur sammeln, um meinen eigenen Horizont zu erweitern.
Wie bist du auf deinen neuen Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Ein Headhunter hat mich kontaktiert. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber gar nicht so wechselwillig. Deshalb musste der Recruiter noch eine Weile nachhaken. Schließlich hatte ich zwei Jobangebote und habe bei beiden Unternehmen den gesamten Recruiting-Prozess durchlaufen. Am Ende wurde es dann die Stelle als Team Lead Creative Concept bei einer großen Stuttgarter Agentur, bei der ich für eine große Drogerie-Kette gearbeitet habe.
Welche Rolle hattest du bei deinem neuen Arbeitgeber?
Ich hatte die Möglichkeit, ein Team aus Textern und Konzeptern aufzubauen. Innerhalb kurzer Zeit wurde ich zum Creative Director befördert. Neben meiner ursprünglichen Aufgabe im Bereich Konzept habe ich mich zunehmend auf mein Herzensthema Strategie konzentriert. Zu meinen Projekten gehörten unter anderem große Kampagnen zur Frauengesundheit sowie eine Weihnachtskampagne. Es war eine super lehrreiche und spannende Zeit in einem tollen Team.
Wie lange warst du bei deinem neuen Arbeitgeber? Was waren deine Beweggründe für den Exit?
Ein Jahr. Dann begann es in mir zu arbeiten – ich habe nie so richtig mit der Kultur gematched. Gerade das Onboarding lief nicht so ideal, weil der Workload von Beginn an sehr hoch war und die Übergabe mit meiner Vorgängerin in kürzester Zeit passieren musste. Am ersten Tag hatte ich direkt zwei Kundentermine. Nach vielen anstrengenden Monaten im Hamsterrad habe ich dann für mich beschlossen, dass ich etwas ändern muss. Also habe ich mir eine zentrale Frage gestellt: Will ich das bis zur Rente machen? Um das herauszufinden, habe ich mir eine Auszeit genommen. Nach der Kündigung und einem sehr guten Exit-Prozess habe ich mich ein paar Monate gar nicht mit dem Thema Job beschäftigt. In der sechsmonatigen Auszeit war mir nie langweilig. Mein Alltag war geprägt von Reisen in die Berge, einer Alpenüberquerung, Zeit für Freunde und Familie und verschiedenen organisatorischen Themen. Ich habe ohne Druck nur die Dinge gemacht, die mir Spaß bereiten.
Hattest du in der Zwischenzeit Berührungspunkte mit mmmake?
Tatsächlich war die Nabelschnur nie getrennt in dieser Zeit. Schon während meiner Zeit bei mmmake war die enge Freundschaft mit einigen Kolleginnen sehr wertvoll. Nach meinem Abschied wurden die Arbeitsthemen weniger, doch ich habe weiterhin mitbekommen, was sie bewegt hat. Klar habe ich durch eine sehr liebe Freundin, die bei mmmake arbeitet, auch immer wieder kleine Anstöße für eine Rückkehr bekommen, aber nie mit Druck. Nach einiger Zeit hatte ich auch wieder Raum, um über meine berufliche Zukunft nachzudenken.
Wie verlief dein Rehiring? Was waren die Beweggründe für dein Comeback?
Während meiner Auszeit habe ich mich intensiv mit verschiedenen Fragen beschäftigt: Was hat mir im letzten Jahr gefehlt? Was hatte ich bei mmmake und wie kann ich dieses schöne Teamgefühl und die Zusammenarbeitskultur wieder erreichen? Gerade die Kultur, die Zusammenarbeit mit Rainer und dem Team, waren zentrale Beweggründe für mein Comeback. Ich habe gemerkt: Eigentlich will ich genau das wieder, was ich hier hatte. Nachdem ich meiner Freundin bei mmmake signalisiert habe, dass ich offen für eine Rückkehr bin, habe ich mit Rainer gesprochen. Der war auch gleich offen für mein Comeback.
Wie ist dein jetziger Aufgabenbereich definiert?
Ich fungiere als Schnittstelle in Projekten, bei denen die Bereiche HXM-Transformation und Agency eng zusammenarbeiten. Meine Aufgabe besteht darin, neue und innovative Konzepte und Strategien zu kreieren, die Elemente aus beiden Welten vereinen. So können beide Bereiche ihre Potenziale und Ressourcen besser nutzen und ihre Zusammenarbeit intensivieren.
Ist das jetzt deine Traumstelle?
Das kann ich aktuell noch nicht sagen. Aber das, was ich tue, macht mir sehr viel Spaß. So kann ich mich in die Themen einbringen und durch meine Arbeit einen Mehrwert für meine Kolleg:innen schaffen. Ich schätze es, Dinge zu strukturieren und Ordnung zu schaffen. Es fühlt sich ein bisschen so an wie nach Hause kommen – nur in ein moderneres, besser organisiertes, renoviertes und schöneres Zuhause. Dazu hat auch das unternehmensseitige Onboarding beigetragen.