Top 9 Influencer-Marketing-KPIs

Top 9 Influencer-Marketing-KPIs

16.09.2024
Lesezeit: 6 Min

Warum sollten Unternehmen Influencer-Marketing-KPIs erheben? Laut einer Studie der Agentur Matter haben 81 % der Befragten ein Produkt oder eine Dienstleistung recherchiert, gekauft oder den Kauf in Erwägung gezogen, nachdem sie Beiträge von Freunden, Familie oder Influencer:innen gesehen haben. Kein Wunder, dass viele Unternehmen auf Influencer-Marketing setzen. So halten 84,8 % der Teilnehmer:innen einer Umfrage des Influencer Marketing Hubs dies für eine effektive Form des Marketings. Doch wie werden Sie damit erfolgreich? Indem Sie aus ersten Erfahrungen und den daraus resultierenden Daten lernen. Bisherige Kampagnen bieten dafür die Grundlage und zeigen Ihnen, auf welche Influencer:innen Sie in Zukunft setzen sollten. Zentrale Voraussetzung: Influencer-Marketing-KPIs (Key Performance Indicators). Was sich hinter diesen KPIs verbirgt, welche zur Erfolgsmessung unerlässlich sind und welche Maßnahmen Sie daraus ableiten können, erklärt Ihnen unser Unit Lead  Agency Services Alina Sabatelli.


Influencer-Marketing-KPIs und ihre Learnings

Influencer-Marketing-KPIs sind Kennzahlen, die zur Erfolgsmessung Ihrer Influencer:innen-Marketing-Kampagnen dienen. Diese KPIs helfen Ihnen dabei, die Performance Ihrer Kampagnen zu überwachen und Ihre Strategie kontinuierlich zu optimieren. Wichtig dabei ist, dass Sie KPIs auswählen, die Ihre Zielsetzung messbar machen. Das sind die neun wichtigsten KPIs von Alina:

Reichweite: Die Awareness-KPI

Die Reichweite bildet ab, wie viele einzelne Nutzer:innen die Beiträge der Influencer:innen sehen. Eine hohe Reichweite der Influencer:innen-Beiträge ist zentral, um Bekanntheit für Ihre Marke und Ihr Produkt zu schaffen. Sie zeigt, ob die Marketingbotschaft eine breite Zielgruppe erreicht. Um Ihre Reichweite in Zusammenarbeit mit Influencer:innen zu steigern, sollten Sie auf Makro-Influencer:innen setzen, die bereits eine große Follower:innen-Basis haben. Erstellen Sie ein Netzwerk von Influencer:innen, die bereit sind, sich gegenseitig zu unterstützen. Planen Sie gemeinsame Aktionen oder Inhalte, die sowohl Marke als auch Influencer:innen promoten. Zusätzlich können Sie die organischen Postings der Influencer:innen durch bezahlte Werbung unterstützen.

Impressions: Die Visibility-KPI

Impressions sind ein Indikator dafür, wie häufig Inhalte der Influencer:innen gesehen werden – also wie sichtbar ein Post ist. Hier werden auch Mehrfachbetrachtungen berücksichtigt. Zur Steigerung dieser KPI sollten Ihre Influencer:innen mehrere Beiträge über einen definierten Zeitraum laufen lassen, um verschiedene Aspekte der Kampagne hervorzuheben und wiederholte Kontaktpunkte mit der Zielgruppe zu schaffen. Hierbei sollten unterschiedliche Content-Formate zum Einsatz kommen – von Videos über Karusselle bis hin zu Bildern – um optisch ansprechende Inhalte zu generieren. Ist die Zielgruppe der ausgewählten Influencer:innen aktiv, ist es auch üblich, dass sie Ihre Inhalte auf den eigenen Kanälen veröffentlichen und so auf Ihre Marke aufmerksam machen. Auch doppelte Sichtkontakte innerhalb eines Mediums, z.B. auf LinkedIn, verdoppeln laut einer Studie von Google, Mediaplus und Seven.One Media die Werbewirkung.

Follower:innen-Wachstum: Die Attraktivitäts-KPI

Der Follower:innen-Zuwachs  misst die Zunahme oder Abnahme der Follower:innen-Zahl des Markenaccounts während und nach einer Kampagne. Sie hilft, einzuschätzen, wie stark der Einfluss der Influencer:innen ist. Ein Anstieg der Follower:innen-Zahlen kann darauf hindeuten, dass die Kampagne zur Attraktivität Ihrer Marke beigetragen hat. Um das Follower:innen-Wachstum anzuregen, entwickeln Sie spezielle Promotions oder Inhalte, die Sie nur über die Influencer:innen verfügbar machen. Dies können exklusive Rabatte, Insider-Informationen oder limitierte Produkte sein, die in Zusammenarbeit mit den Influencer:innen entstanden sind. Auch Gewinnspiele regen dazu an, Ihrem Markenaccount zu folgen. Achten Sie dabei auf klar definierte Teilnahmebedingungen und attraktive Preise. Auch wenn der aktive Aufruf zum Folgen eines Accounts makaber erscheint, kann dies bei authentischer Übermittlung zum Wachstum der Follower:innen-Zahl beitragen.


Engagement Rate: Die Interaction-KPI

Die Engagement Rate zeigt an, wie aktiv die Zielgruppe im Zusammenhang mit dem Content der Influencer:innen ist. Dies wird in Form von Likes, Kommentaren, Shares oder Link-Klicks deutlich. Die Rate wird dabei folgendermaßen berechnet: (Gesamtzahl der Interaktionen / Follower:innen-Zahl der Influencer:innen) x 100. Sind die Interaktionen im Vergleich zu anderen Posts hoch, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Kampagne das Interesse und die Aufmerksamkeit potenzieller Kund:innen geweckt hat. Lassen Sie dafür Influencer:innen interaktive Elemente in ihren Beiträgen verwenden, z.B. Umfragen in Instagram Stories, Live Q&A-Sessions oder Kommentare, die zu Fragen und Diskussionen anregen. Auch visuell ansprechende Inhalte spielen eine zentrale Rolle. Achten Sie darauf, dass die Inhalte informativ, unterhaltsam und ästhetisch ansprechend sind. Zusätzlich sollten Sie Ihre Influencer:innen ermutigen, aktiv Feedback bei den Follower:innen einzuholen.

Click Through Rate: Die Call-to-Action-KPI

Die Click Through Rate misst, wie gut Call-to-Actions, also Links in Beiträgen, funktionieren. Ihre Berechnung ist simpel: (Klickzahl auf einen Link / Anzahl der Impressionen des Links) x 100. Eine hohe Click Through Rate bedeutet, dass Ihre Influencer:innen einen starken auf die Zielgruppe ausgerichteten Content bieten. Um zum Klicken anzuregen, sollten Sie prägnante und einprägsame Call-to-Actions formulieren, z.B. „Mehr erfahren“, „Hier klicken“ oder „Jetzt kaufen“. Integrieren Sie spezielle Rabatte, zeitlich begrenzte Angebote oder exklusive Inhalte, die nur mit dem einen Link verfügbar sind. Außerdem sollten Sie verschiedene Platzierungsmöglichkeiten der Links testen und sich für die beste Variante entscheiden.

Conversion Rate: Die Sales-KPI

Wenn Sie Ihren Umsatz steigern möchten, ist die Conversion Rate die passende Kennzahl. Sie spiegelt wider, wie viele Personen eine gewünschte Handlung ausführen und wird wie folgt berechnet: Anzahl der Conversions / Anzahl der Klicks auf den Link. Beispiele können der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen sein, aber auch das Ausfüllen eines Formulars oder ein Newsletter-Abo. Um Kampagnen auch über Google trackbar zu machen und Käufe zu verfolgen, sollten Sie UTM-Parameter und Affiliate-Links nutzen. UTM (Urchin Tracking Module)-Parameter sind Tags, die an URLs angehängt werden, um den Ursprung des Website-Traffics zu verfolgen. Affiliate-Links sind URLs, die verwendet werden, um den Traffic oder die Verkäufe zu verfolgen, die durch die Promotion eines Partners generiert werden.

Eine hohe Conversion Rate ist nicht nur ein Zeichen für eine erfolgreiche Kampagne, sondern zeigt auch, wie stark Influencer:innen das Verhalten Ihrer Zielgruppe steuern können. Analysieren Sie in diesem Zuge die Demografie und Interessen der Follower:innen Ihrer ausgewählten Influencer:innen, um sicherzustellen, dass sie mit Ihrer Zielgruppe übereinstimmen. Wählen Sie darauf aufbauend Influencer:innen aus, die eine hohe Relevanz für Ihr Produkt haben und ermutigen Sie sie dazu, persönliche Erfahrungen und ehrliche Meinungen über Ihr Produkt zu teilen. Authentizität erhöht die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Follower:innen. Wenn die Influencer:innen dadurch einen Link-Klick erzielen, sollten die Follower:innen auf eine ansprechende Landingpage mit guter User Experience stoßen, die klare Informationen bietet.

ROI: Die knallharte KPI

Mithilfe des Return of Investment, kurz ROI, können Sie die Rentabilität Ihrer Influencer-Marketing-Kampagne messen. Die Zauberformel: (Einnahmen – Ausgaben) / Ausgaben x 100. Die finanzielle Rendite wird hier ins Verhältnis zu den Investitionskosten gesetzt. Wenn die Einnahmen dabei höher als die Ausgaben sind, kann die Ausgabe gerechtfertigt werden. Dafür müssen Sie Ihre Finanzen im Blick haben. Erstellen Sie einen ausführlichen Budgetplan, den Sie iterativ während der Kampagne anpassen. Wählen Sie Ihre Influencer:innen erst nach einer gründlichen Analyse aus und analysieren Sie den Erfolg der Kampagne, um für zukünftige Kampagnen daraus zu lernen.

Cost per Engagement (CPE): Die Kosten-KPI

Wie der Name vermuten lässt, misst diese Kennzahl die Kosten pro Interaktion und wird folgendermaßen berechnet: Gesamtkosten der Kampagne / Anzahl der Engagements. Dabei werden die Gesamtkosten ins Verhältnis zu der Anzahl der Interaktionen gestellt. Gleichzeitig erfasst sie Interaktionen auf genutzte Werbemittel. Je niedriger die CPE ist, desto effizienter ist die Influencer:innen-Kampagne. Analysieren Sie für einen effizienten Kosteneinsatz die Engagement-Raten potenzieller Influencer:innen und wählen Sie diejenigen aus, die die besten Ergebnisse erzielen. Verhandeln Sie vorteilhafte Konditionen, um die Kosten zu minimieren. Zusätzlich können Sie von Skaleneffekten profitieren, indem Sie Kampagnen mit mehreren Influencer:innen starten. Dadurch lassen sich Kosten durch Synergien senken. Auch ein langfristiges Partnerschaftsverhältnis zu Influencer:innen wirkt sich positiv auf die Kosten aus.

Share of Voice: Die Wettbewerbs-KPI

Share of Voice betrachtet die durch die Influencer:innen erzielte Aufmerksamkeit auf Social Media für Ihre Marke im Verhältnis zu Ihren Wettbewerber:innen. Sie wird wie folgt berechnet: (Erwähnungen der Marke / Gesamtzahl der Markenerwähnungen) x 100. Um hier eine gewisse Präsenz aufzubauen, müssen Sie gemeinsam mit den Influencer:innen einen Content-Plan erstellen, der eine konsistente Kommunikation vorsieht. Ergänzend können Sie Influencer:innen dazu anregen, spezifische Hashtags und Erwähnungen zu nutzen. Um nicht abgehängt zu werden, müssen Sie kontinuierlich die Aktivitäten des Wettbewerbs analysieren.


Fazit: Richten Sie den Einsatz der Influencer-Marketing-KPIs nach Ihren Zielen aus

Von den Impressions über die Conversion Rate bis hin zur Cost per Engagement: All diese Kennzahlen spielen eine entscheidende Rolle, um Influencer:innen-Kampagnen zu messen und zu analysieren. Für Ihre individuelle Kampagne sollten Sie jedoch nur die KPIs auswählen, die am besten zu Ihren Kampagnenzielen passen. Messen Sie beispielsweise Reichweite und Impressions, wenn Ihr Ziel die Markenbekanntheit ist. Nutzen Sie die Conversion Rate, wenn Sie den Umsatz steigern möchten. Auf Basis Ihrer Strategie und der ermittelten Kennzahlen können Sie schließlich Ihre Marketingaktivitäten anpassen und so Ihr Business vorantreiben.

Die Autorin
Unit Lead Client Services
Alina
Sabatelli
Alina Sabatelli ist Social-Media-Expertin im Agency-Bereich. Sie bringt langjährige Erfahrung in der 360° Social-Media-Betreuung mit und begleitet Kund:innen unter anderem mit Workshops zu Social-Media-Strategie und Paid-Social-Kampagnen. Zudem sorgt sie für die fachliche Weiterentwicklung der Kolleg:innen im Bereich Social Media und Paid Social.
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Alina Sabatelli