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Von 0 auf 230.000 Follower:innen

25.04.2023
Lesezeit: 4 Min

Yules aus Stuttgart hat das geschafft, wovon viele junge Menschen träumen – Yules ist Content Creatorin in Vollzeit. Damit ist sie eine von nur 500.000 Menschen in ganz Deutschland, die diesen Beruf als Fulltime-Job ausüben. Wir haben mit ihr gesprochen: Wie es dazu kam, warum Kooperationen mit Unternehmen unverzichtbar sind und warum das Leben als Content Creator:in nichts für Routinierte ist, erfahren Sie im Interview.

This is Yules

Dass sie eines Tages einmal Content Creatorin in Vollzeit werden würde, hätte Yules Slavinskaya nicht erwartet. „Ich habe in Stuttgart studiert, Bachelor in Germanistik und Kunstgeschichte“, erzählt sie, bevor sie in die Redaktion einer Website für Reiseangebote gewechselt ist. Dort war sie hauptsächlich für die Erstellung von SEO-optimierten Blogbeiträgen zuständig. „Wir haben Reisen vorgestellt, günstige Reisetipps und alles Wissenswerte rund ums Thema“. Zu dieser Zeit ahnte sie noch nicht, dass sie damit bereits die Grundlage für ihren heutigen Beruf geschaffen hatte. Zum einen konnte sich Yules dadurch wertvolles Knowhow aneignen, das sie heute in ihren Videos teilt, zum anderen stärkte dieser Job ihre Leidenschaft fürs Reisen. „Klar, die Begeisterung wuchs mit der Zeit, je mehr ich von der Welt gesehen habe“, lächelt sie.

Aus Spaß wird Ernst: Plötzlich Content Creatorin

Im Corona-Sommer 2020 hatte Yules, eigentlich aus Spaß, mit der Produktion von TikTok Content begonnen. Da sie von ihren Reisen bereits jede Menge Food und Travel Content in Form von Videos und Fotos hatte, entschied sie sich schnell für die Videoplattform. Innerhalb weniger Monate wuchs ihre Community rasant an.

Yules ist Content Creatorin aus Stuttgart

„Für mich war es verrückt und auch unerwartet zu sehen, dass mein Content ankommt – besonders bei TikTok.“ Warum? „TikTok ist eine Plattform, die überhaupt nicht konsistent ist. Unabhängig von der Follower:innenzahl kann man über Nacht plötzlich Millionen Menschen erreichen. Also große Follower:innenzahlen heißen nicht gleich, dass man eine große Reichweite hat.“ Diese Unberechenbarkeit war für Yules zu Beginn gar nicht so einfach. Mittlerweile hat sie über 230.000 Follower:innen bei TikTok und über 100.000 Follower:innen auf Instagram.

Authentisch trotz Kooperationen?

Um als Vollzeit-Content Creator:in zu arbeiten, sind Kooperationen mit Brands unverzichtbar. Das gilt natürlich auch für Yules. Doch anders als viele andere Content Creator:innen ist sie nicht an eine bestimme Branche, wie beispielsweise Beauty, gebunden. Vielmehr ermöglicht ihr die Spezialisierung auf Food and Travel eine große Bandbreite an Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten kann. Von Travel über Lifestyle bis hin zu Schmuck, Beauty oder Automotive. Dabei ist für sie eines klar: Das Unternehmen muss zu ihr passen, damit sie weiterhin authentisch bleiben kann. „Zuallererst prüfe ich, wie seriös die Brand ist und ob sie zu meinem Kanal passt. Gibt es irgendeinen Mehrwert für meine Community? Ist es ein cooles Produkt, das ich vielleicht sogar selbst schon benutze? Das perfekte Szenario ist, wenn es eine Brand ist, die du selbst schon kennst und benutzt. Ich habe zum Beispiel gerade mit einer Brand aus dem Travel Bereich eine Kooperation. Das ist natürlich super cool, weil ich das Unternehmen vorher schon kannte und deren Dienstleistung bzw. Produkte privat genutzt habe. Wenn sie dann auf dich zukommen und eine Zusammenarbeit starten möchten – das ist das Beste, was passieren kann.“

Yules hat sich auf Food & Travel spezialisiert

Hauptberuf: Content Creatorin – ein Tag im Leben von Yules

Die Vorstellung vom Leben eines:r Content Creator:in scheint oftmals ideal: lange ausschlafen, Content kreieren, essen gehen und dabei filmen und fotografieren, Sport treiben und auf Events gehen. Die Realität bei Yules zeigt aber, dass es gar nicht so entspannt ist. Tatsächlich ist ihr Alltag „sehr wild und teilweise unstrukturiert“. Aus diesem Grund ist es ihr wichtig dennoch eine gewisse Struktur in ihren Tag zu bringen: „Jeden Morgen berufe ich ein kleines Meeting mit meinem Manager ein, um zu besprechen, was ansteht – also wichtige Calls, Deadlines und Kund:innen“. Danach geht es an die konkrete Tagesplanung: „Also was muss ich tun? Was muss ich abnehmen lassen, wo muss ich Feedbackschleifen einbauen?“

Als Content Creatorin einfach so irgendwo vorbeigehen und darauf zu hoffen, dass sich spontan Content ergibt, ist ein Trugschluss. „Ich schauen gezielt, was ich erleben muss, um es dann auch zu Content verarbeiten zu können“, erzählt sie. Von einem nine-to-five-Job ist sie als Content Creatorin ganz weit entfernt.

Das gibt ihr zum einen viel Freiheit, zum anderen verschwimmen die Grenze zwischen Freizeit und Arbeit stark, sodass es ihr oft schwerfällt, die Reißleine zu ziehen und Feierabend zu machen. „In der Regel fängt mein Tag so gegen 8 Uhr an und endet teilweise aber auch wirklich erst um 1 oder 2 Uhr nachts, je nachdem wo ich bin und was ich zu tun habe. Ich habe aber Gott sei Dank auch sehr, sehr tolle Freunde und liebe Menschen, die mir sagen, dass es jetzt auch mal gut ist. Da brauche ich auch so ein bisschen den Schub von außen. Das hilft.“

Das komplette Interview gibt’s hier:

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Die Autorin
Redakteurin & Texterin
Huyen
Tran
Huyen gestaltet mit ihrem Gespür für Sprache Texte lebendig, ansprechend und wirkungsvoll.
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